Schilfring (Lager)

Das erste, was Ahornblatt tat, nachdem er das Lager betreten hatte, war, dass er die Kräuter, die bis dato in seinem Mund gehangen hatten, sachte vor seinen Pfoten ablegte, um die frische Luft einzuatmen, und zwar nicht durch Heilmittel gefiltert. Hier war sie frisch, und er wusste, dass der SternenClan sie nun letztendlich zu ihrem neuen Heim geführt hatte, dass es nun vorbei war, dieses ewige Wandern, bei dem die Pfoten wund gescheuert wurden. Im nächsten Atemzug war der Rote schon dabei, sich um zu sehen, ob es nicht irgendwo eine kleine Kuhle gäbe, in der Erdbeerpfote und er in Zukunft hausen könnten. Eine gefiel ihm, die auch relativ abgelegen schien, doch wollte er sie nicht einfach so für sich beanspruchen, ohne darüber mit seiner Anführer gesprochen zu haben. Diese wenigen Schritte zu Kleestern fühlten sich so schwer an, im Vergleich zu den tausenden über die fremden Länder. 'Hallo, Kleestern.', neigte er respektvoll den Kopf. 'Ich bin froh, dass wir nun endlich im neuen Lager sind ~ und ich wollte dich fragen, ob dieser Bau dort drüben vielleicht der sein könnte, in dem meine Schülerin und ich leben und behandeln würden.'

Immer noch angesäuert trottete der frisch ernannte Krieger in das künftige Lager. Verärgert blickte er zur Seite, wo die Schüler schon eifrig dabei waren, den Königinnen und weißdergeierwem ihre neuen Bauten zu zeigen. Und der Cremefarbenem meinte, zuvor auch gehört zu haben, wie sie den Anführerbau als ihren Schülerbau markieren wollten - und dann nannte man ihn egoistisch! Pff, er wusste wenigstens, was für Pflichten - und Rechte - er als Krieger nun hatte, und dass er sich nicht gegen seine Anführerin zu stellen hatte, außer, es war dringend nötig, wie vorhin. 'Sie ist es nicht wert, dass du weiter an ihr Fehlverhalten denkst.', sprach der Kater sich selber zu, bevor er kurz belustigt grinste. Kleestern war unfähig, und wie ihr trotzdem alle willenlos folgen, war irgendwie .. witzig. Er würde sie schon noch eines Besseren belehren. Aber zuerst sollte er vielleicht Kontakt mit seiner Familie pflegen, die er auch auf der Reise im Stich gelassen hatte. 'Na, Fuchspfote?', miaute er, nachdem er sich neben seiner Schwester nieder gelassen hatte. Mit angehobener Pfote strich er ihr kurz über den Kopf - natürlich mit eingezogenen Krallen. 'Ist es nicht irgendwie demütigend, wenn der Bruder Krieger ist, aber man selber noch für andere Aufgaben ausüben muss?'

Aufmerksam folgte der Heiler Kleesterns Worten, ehe er nickte und noch dazu miaute, dass es tatsächlich dieser Bau gewesen war, der ihn interessiert hatte, und in dem er sich das Nest Erdbeerpfotes und sich selber vorgestellt hatte. 'So, wie ich das verstanden habe, wäre das also für dich okay, wenn wir dort einziehen? Ich wollte nicht einfach so einen Bau belegen, der vielleicht für die Königinnen oder Ältesten gebraucht wird.', erklärte er, während er einmal kurz aus den Augenwinkeln zu seiner kleinen Schülerin hinab schaute, die sich neben ihn gesetzt hatte. Dann aber galt seine Aufmerksamkeit wieder der Anführerin.