Hey Leute (:
Ich hab eben mal an einer Kurzgeschichte gearbeitet
Meinung gewünscht.
Die Legende vom weißen Einhorn„Kennt ihr die Legende, von dem weißen Einhorn?
Man sagt, vor vielen, viel Jahren, lange vor unserer Zeit, lebte eine prächtige, silberfarbige Stute, ein Einhorn. Sie bekam ein Fohlen, aber nicht nur ein Fohlen. Es kam nämlich in einer Mondfinsternis, was für Einhörner etwas ganz besonderes ist. Wenn nämlich ein Einhornfohlen in der Nacht einer Mondfinsternis geboren wird, ist das Kleine für Großes bestimmt.
So also kam das Fohlen zur Welt. Und es wuchs auf, mit seiner Mutter, lernte viel, doch seine Mutter erzählte ihr nie, wie besonders es war. Bis zu ihrem Tod. Die beiden wurden von Wölfen angegriffen, die zwar wieder von der Stute vertrieben wurden, doch dabei wurde sie lebensgefährlich verletzt. So lag sie also im Sterben. Ihre letzten Worte, die sie ihm Stöhnen heraus brach, lauteten: ,,Du bist für Großes bestimmt..“ Dann verschied sie. Das Fohlen, dass sich über sie gebeugt hatte, weinte drei Tage und Nächte lang neben seiner Mutter, dann jedoch rappelte es sich wieder auf, und lief durch die Welt. Suchte sich ein Zuhause, fand jedoch keines, wurde überall vertrieben. Also schlief es unter dem Sternenhimmel. Es wurde älter und älter, lernte dazu, begann aber nie, seine Mutter zu vergessen.
Eines Tages, als es mal wieder durch den Wald lief, entdeckte es ein kleines Eichhörnchen, das an der Schulter verletzt war und jämmerlich seinen Tod erwartete. Inzwischen war das Fohlen zu einer stattlichen, hübschen Einhornstute geworden, ihr weißes Fell glänzte in der Sonne. Wenn sie rannte wehte ihre Mähne im Wind, elegant und würdig bewegte sie sich fort.
Das Eichhörnchen also schrie vor Schmerzen, und machte sich so auf die Einhornstute aufmerksam. Als diese das kleine Tier entdeckt hatte, beugte sie sich mitleidig zu ihm hinab und leckte ihm über die Schulter. Sie hielt inne, als das Eichhörnchen das Schreien ließ und leise und still nun vor sich hin kauerte. Sie hob den Kopf und sah, dass die Wunde an der Schulter des Tieres verschwunden war.
Und so half sie lange Zeit anderen Tieren, leckte ihnen die Schmerzen weg. Sie wurde älter, als jedes Einhorn vor ihr, wurde das „schönste Einhorn auf Erden“ genannt, von Tieren respektiert, Menschen bestaunt, den Sternen geliebt.“ Der alte Mann schloss seine Rede und sah auf die Kinder, die sich um ihn gesetzt hatten, hinab.
Sie hatten während der ganzen Geschichte aufmerksam zugehört, die Mädchen hatten einen verträumten Blick in den Augen, sogar die Jungen schienen gefesselt.
Der alte Mann rappelte sich unter einem Stöhnen, gebückt auf seinen Gehstock auf und sagte: ,,So Kinder, es ist Zeit. Es ist schon spät, ihr sollte auch schlafen gehen.“ Daraufhin gingen die Kinder tuschelnd in ihre Zelte, der Mann schmunzelte, und auch er zog sich in sein Zelt zurück.
Am nächsten Tag wachte er nicht mehr auf.